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Giardien: Parasitäre Herausforderung für Hunde

Anhängliche Parasiten ohne Zwischenwirt

Giardien (Giardia canis) sind parasitäre Einzeller, die sich im Dünndarm des Hundes anheften und dort rundlich-ovale Zysten bilden. Der Hund scheiden diese Zysten massenhaft mit dem Kot aus, wodurch eine Infektion erfolgen kann. Die Zysten sind sofort und vor allem lang anhaltend infektiös und können in der Umgebung mehrere Wochen bis Monate überleben. Es ist wichtig, eine Infektion zu vermeiden, indem man darauf achtet, dass der Hund keine Zysten aufnimmt.  Giardien-Infektionen werden zweifelsfrei durch mit Zysten verschmutztes Trink- oder Oberflächenwasser übertragen. Diese Zysten können sich in Pfützen oder Tümpeln befinden. Schon 100 ausgeschiedene Zysten genügen, um bei einem Hund nach etwa 10 Tagen erste Anzeichen einer Infektion hervorzurufen.


Giardien-Symptome treten bei Welpen und Junghunden Verstärkt auf

Dazu gehören wiederkehrende, hartnäckige, dünnbreiige, schleimige und teils auch blutige Durchfälle, Erbrechen und Blähungen. Einige Hunde nehmen sogar ab. Besonders betroffen sind Welpen im Alter von zwei bis drei Monaten. Ältere Tiere zeigen nach einer vorausgegangenen Giardien-Infektion hingegen seltener Krankheitserscheinungen. Ein Hund scheidet auch ohne Symptome Zysten aus und belastet dadurch die Umwelt dauerhaft.

 

Giardien diagnostizieren

Der frische Kot eines Hundes kann mit einem Schnelltest untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Tests sind jedoch nicht immer zuverlässig und können falsch positiv oder falsch negativ sein. 

 

Die sicherste Methode ist  eine Kotprobe, die in einem Veterinärlabor einer 'klassischen' parasitologischen Untersuchung unterzogen wird. Dabei wird der Kot eines Hundes auf das Vorhandensein von Parasiteneiern und Zysten von Einzellern untersucht. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, empfiehlt es sich, an drei aufeinanderfolgenden Tagen je eine Kotprobe zu entnehmen und in dasselbe Kotröhrchen zu geben. 

Eine konsequente Behandlung ist unerlässlich

Besonders bei Jungtieren sollte bei einem positiven Befund sofort mit der Therapie begonnen werden. Wenn mehrere Hunde gehalten werden, sollten alle Tiere behandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Kräuter können als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie bei Giardien-Befall äußerst hilfreich sein. 

 

Während der Behandlung des Hundes empfehle ich, Kohlenhydrate wie Getreide, Reis, Hirse, Mais, (Süß-)Kartoffeln etc. möglichst zu vermeiden oder stark zu reduzieren, da der Krankheitsverlauf durch eine zuckerreduzierte Fütterung positiv begünstigt wird. Eine Rohfütterung (BARF) eignet sich hierfür besonders gut. Dabei sollte der Fleischanteil hoch und der Gemüse- bzw. Obstanteil möglichst gering und kohlenhydratarm sein. Geeignete Gemüsesorten zur kohlehydratarmen Fütterung sind zum Beispiel Gurken, Portulak, Salat, Spinat, Zucchini und Beerenfrüchte. Während der Behandlung ist eine Fütterung mit Trockenfutter aufgrund des hohen Kohlenhydratgehalts kontraindiziert.

Prävention und Hygiene

Um einer Giardien-Infektion vorzubeugen und die Verbreitung dieser hartnäckigen Parasiten zu minimieren, müssen folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Die Hygiene ist entscheidend. Trinknäpfe, Spielzeug und Schlafplätze müssen regelmäßig gereinigt werden. Giardien-Zysten können in der Umgebung überleben. Daher ist eine gründliche Reinigung unerlässlich, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.
  • Es sollten ausschließlich kontrollierte Wasserquellen genutzt werden. Es ist empfehlenswert, dass Ihr Hund kein Wasser aus stehenden Gewässern trinkt, insbesondere wenn diese möglicherweise mit Giardien-Zysten kontaminiert sind. Verwenden Sie stattdessen frisches und sauberes Wasser aus verlässlichen Quellen.
  • Regelmäßige Kotuntersuchungen sind von großer Bedeutung, um eine Giardien-Infektion frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an Giardien erkrankt ist, sollte eine Kotuntersuchung durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen.
  • Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um das Immunsystem Ihres Hundes zu stärken. Ihr Therapeut kann Ihnen speziell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes zugeschnittene Fütterungsempfehlungen geben.
  • Wenn Ihr Hund bereits mit Giardien infiziert ist, ist es von größter Wichtigkeit, auf Hygiene zu achten. Entsorgen Sie den Kot Ihres Hundes ordnungsgemäß und waschen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Kontakt mit dem Tier.

Eine konsequente Behandlung und Hygiene sind entscheidend, um Giardien in Schach zu halten. Ihr Hund wird es Ihnen danken! 

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund von Giardien betroffen ist oder wenn Sie weitere Fragen zur Prävention und Behandlung haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Als erfahrener Tierheilpraktiker stehe ich Ihnen mit meinem Fachwissen und meiner Expertise zur Seite, um die Gesundheit Ihres geliebten Vierbeiners bestmöglich zu schützen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Ihr Hund glücklich und gesund bleibt! 🐾 


Diese Informationen dienen lediglich der allgemeinen Information über Gesundheitsfragen. Sie sind kein Ersatz für die Beratung durch eine qualifizierte Therapeutin oder einen Therapeuten!